«Spread the Word!» – Waffenstillstand jetzt, um das Leiden zu beenden!
In unserer Rubrik «Spread the Word!» teilen wir Neues von Projekten, die sich ebenfalls für eine rassismuskritische und diskriminierungsfreiere Gesellschaft und für die Menschenrechte für alle einsetzen.
In Palästina wird es manchmal so heiss, dass der Teer auf den Strassen zu schmelzen beginnt. In Palästina kann man im Winter manchmal Schneemänner bauen. In Palästina trinkt man süssen Tee. In Palästina verlieben sich Menschen. In Palästina streitet man sich manchmal.
Unterzeichne die Petition «Waffenstillstand jetzt!» von Amnesty International, die alle Konfliktparteien zu einem sofortigen Waffenstillstand aufruft, und fordere Regierungschef*innen dazu auf, der anhaltenden humanitären Katastrophe in Gaza ein Ende zu setzen: Jetzt supporten!
In Palästina findet aber auch ein Genozid statt, in Palästina werden Menschen hingerichtet, und in
Palästina sterben Kinder unter den Trümmern ihrer Häuser. Und das nicht erst seit wenigen Monaten. Die systematische Vertreibung von Palästinenser*innen und die Etablierung eines Apartheid-Staates findet seit 75 Jahren statt und eskaliert nun vor unseren Augen immer weiter.
Die Berichterstattung in der Schweiz wird der Lebensrealität von Palästinenser*innen nicht gerecht und bedient sich immer wieder rassistischen Stereotypen.
Der Akademiker Edward Said schrieb im Buch Orientalism (1978, p. 286-287): «In newsreels or news-photos, the Arab is always shown in large numbers. No individuality, no personal characteristics or experiences. Most of the pictures represent mass rage and misery, or irrational (hence hopelessly eccentric) gestures. Lurking behind all of these images is the menace of jihad. Consequence: a fear that the Muslims (or Arabs) will take over the world.» [Deutsche Übersetzung: «In Wochenschauen oder Nachrichtenfotos wird der:die Araber:in immer in grossen Gruppen gezeigt. Keine Individualität, keine persönlichen Merkmale oder Erfahrungen. Die meisten Bilder repräsentieren Massenwut und Elend oder irrational (und daher hoffnungslos exzentrische) Gesten. Im Hintergrund all dieser Bilder lauert die Bedrohung des Jihad. Die Folge: die Befürchtung, dass die Muslim:innen (oder Araber:innen) die Weltherrschaft übernehmen könnten.»]
Wenn wir nun in die Medienberichterstattung schauen, wird genau diese Entmenschlichung von Palästinenser*innen sichtbar. Palästinenser*innen werden kaum als Menschen mit komplexen Leben und vielfältigen politischen Meinungen dargestellt. Es werden Zahlen abgedruckt von getöteten Kindern ohne Gesichter und Namen. Gleichzeitig werden Palästinenser*innen als Bedrohung für den Rest der Welt imaginiert.
Einige Journalist*innen, welchen diesen Narrativen entgegenhalten und aus Gaza berichten, sind @wizard_bisan1, @motaz_azaiza und @byplestia. Sie zeigen ihre eigene Realität und machen so sichtbar, was in Schweizer Medien oft unsichtbar bleibt. Die Webseite Decolonize Palestine versucht mit Mythen und Fehlinformationen über Palästina aufzuräumen, und tut dies, indem sie Kontext und fundiertes Wissen bereitstellt.
Weder hat ein Staat ein Recht auf Genozid, noch ist Genozid ein Mittel zur Selbstverteidigung. Wir fordern einen Waffenstillstand und rufen euch auf dasselbe zu tun.
Weshalb wir die Petition «Waffenstillstand jetzt!» teilen:
Wir unterstützen das übergeordnete Ziel der internationalen und unabhängigen Nichtregierungsorganisation (NGO) Amnesty vollumfänglich:
Eine Welt zu schaffen, in der die Menschenrechte für alle gelten.
Auch Rassismus und Diskriminierung sind klar ein Angriff auf die Grundidee der Menscherechte resp. eine grobe Verletzung dieser.
Auf der Website von Amnesty International finden sich neben der Petition auch zahlreiche Artikel zum Thema, die die Entwicklungen dokumentieren und genaustens beleuchten. Zu den erwähnten Artikeln gelangt ihr hier.
Bei der Erabeitung dieses Beitrags durften wir auf die Mitwirkung einer direktbetroffenen Person zählen, wofür wir uns an dieser Stelle sehr bei ihr bedanken möchten. Aufgrund der realen und nachvollziehbaren Furcht vor Repressionen gegenüber der Person und ihrer Familie in Palästina wird auf eine Aufführung des Namens verzichtet. Dass sich Personen zu einer solchen Vorsichtsmassnahme gezwungen sehen, ist auch ein schmerzvoller Ausdruck der Realität mit der Direktbetroffene konfroniert sind.