Behauptung #01
“Rassismus hat es schon immer gegeben, das ist menschlich.”
Falsch. Natürlich wünschen sich gewisse Leute eine solch simple und dann auch noch schuldfreie Erklärung. Rassismus beruht aber auf einem konstruierten System, das initiiert wurde, um die Versklavung von Millionen von Menschen aus Afrika zu rechtfertigen. Ende des 19. Jahrhunderts versuchten dann Regierungen mithilfe von Wissenschaftlern, die Existenz von naturgegebenen unterschiedlichen «Rassen» zu beweisen und nahmen sich dabei aber natürlich heraus, die ihrige sogenannte «weisse Rasse» als die allen anderen überlegene und entsprechend auch «wertvollste» zu bezeichnen. Diese Abwertung der anderen «Rassen» ging bis hin zur Entmenschlichung und hatte u.a. das Ziel, Vorhaben wie die Kolonialisierung, die «ethnische Säuberung» durch die Nazis und später dann die «Rassentrennung» (Apartheid) in den USA und Südafrika zu begründen und zu legitimieren.
Aus biologischer Sicht ist mittlerweile zweifelsfrei erwiesen, dass die DNA aller Menschen zu 99% identisch ist und es somit keine etwaigen «Menschenrassen» bzw. nur die eine «Rasse» Mensch (Homo sapiens) gibt. Es besteht auch kein Zusammenhang zwischen ausgeprägten Körpermerkmalen oder -attributen (Phänotypus) und Eigenschaften des inneren Wesens (Genotypus) wie Charakter oder Intelligenz. Alle vermeintlichen grundlegenden Unterschiede und unüberwindbaren Differenzen, die gewisse Leute behaupten gefunden zu haben, existieren nicht bzw. basieren einzig und alleine auf von Menschen erfundenen Zuschreibungen und Vorurteilen.
Über die Jahrhunderte hat aber beinahe die gesamte Menschheit viele dieser Vorurteile aufgenommen und so stark verinnerlicht, dass sie diese in ihrer Auffassung von anderen oder womöglich auch von sich selbst scheinbar immer wieder bestätigt sehen. Das ist fatal und folgenschwer, denn diese «Rassifizierung» von Menschen, führt zu rassistischen Äusserungen und Verhaltensweisen. Rassismus ist somit aber nicht menschlich, sondern «nur» von Menschen gemacht. Entsprechend wird er sich in Zukunft, mit grossem Einsatz von vielen, auch wieder dekonstruieren lassen.
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